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 - 23.04.2012

Erlanger Universität baut ökologisch aus

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Der Wegfall der Wehrpflicht und die doppelten Abiturjahrgänge haben in diesem Wintersemester zu einem Ansturm auf die deutschen Universitäten geführt, wie es ihn noch nie gab. Allein in Bayern haben sich fast ein Drittel mehr Studierende eingeschrieben als noch im Jahr zuvor.

 

Die Folge ist, neben akuter Personalknappheit und Wohnraumnot, ein Mangel an Vorlesungs- und Seminarräumen. Um in kürzester Zeit mehr Platz für Veranstaltungen zu schaffen, ließ das Staatliche Bauamt Erlangen-Nürnberg für die Philosophische Fakultät ein neues Seminargebäude in Holzbauweise errichten. Den Auftrag erhielt die Säbu Holzbau GmbH, die das Gebäude mit insgesamt sechs Seminarräumen für insgesamt 314 Studierende nach einem ökologischen Baukonzept in nur fünf Monate realisieren konnte.

Fast 9.300 Studierende, davon allein 2.200 Erstsemester – die Philosophische Fakultät und der Fachbereich Theologie ist mit Abstand die umfangreichste der insgesamt fünf Fakultäten der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Die größte Hochschule Nordbayerns hatte dieses Wintersemester einen besonders hohen Ansturm zu bewältigen: 26 Prozent mehr Studierende als im Vorjahr befinden sich aktuell im ersten Semester. Hinzu kamen das generelle Raumproblem innerhalb der Geisteswissenschaften und der Sanierungsbedarf der Altgebäude. Die Verantwortlichen des Staatlichen Bauamts Erlangen-Nürnberg schlugen daher vor, ein zusätzliches Gebäude zu errichten, das sowohl Seminarflächen für die Studierenden bietet als auch während der anstehenden Sanierung der Bestandsgebäude als Ausweichquartier dienen kann.

Planung und Fertigstellung in nur fünf Monaten
Gerade einmal ein halbes Jahr Zeit war es noch bis zum Semesterstart, als das Bauamt die Ausschreibung veröffentlichte. Dort entschied man sich letztendlich für ein Gebäude in ökologischer und energieeffizienter Holzbauweise. Die im Hörsaalbau erfahrene Firma Säbu Holzbau sagte zu, einen eingeschossigen und 620 m² umfassenden Seminarbau trotz der hohen Qualitätsanforderungen innerhalb von nur fünf Monaten fertigzustellen – von der Auftragsvergabe bis zum Beginn der Vorlesungen.

Das Gebäude wurde freistehend zwischen dem theologischen und dem philosophischen Department errichtet. Die Versorgung mit Strom, Wasser und Fernwärme ist über die Nachbargebäude geregelt. „Durch die werkseitige Vorfertigung ist es uns möglich, sowohl schneller als auch sehr viel genauer zu arbeiten als im Massivbau“, so Machacek. Eine stetige Eigenüberwachung sowie regelmäßige Fremdkontrollen des Instituts für Holzforschung der TU München nach Maßgaben des RAL-Gütezeichens sorgen dafür, dass ein hoher und gleich bleibender Qualitätsstandard erreicht wird, sowohl bei der Herstellung als auch bei der Montage.

Förderung von ökologischen Baukonzepten
Laut Wiedemann-Fröhlich vom Staatlichen Bauamt habe auch der ökologische Faktor des nachwachsenden Rohstoffes Holz zu der Entscheidung dieser Bauweise beigetragen. Darüber hinaus sei das Material durch seine Eigenschaften besonders energieeffizient. „Der Baustoff Holz hat von Natur aus schon sehr gute Dämmeigenschaften“, erklärt Säbu-Geschäftsführerin Machacek. Die U-Werte von 0,19 W/(m² K) für die Wände und 0,14 W/(m² K) für das Dach liegen um 33 Prozent unter den Vorgaben der EnEV 2009. Die Wände sind darüber hinaus von einer witterungsbeständigen Außenhaut umgeben, die zu einem Teil aus Platten- und zum anderen aus Putzfassade besteht. Gleichzeitig wurden die Seminarräume mit einem Wert von R’w ≥ 47 dB gemäß den DIN-Normen für Hörsäle realisiert. Die Raumakustik entspricht der DIN 18041. Die tragenden Wände und das Dach wurden nach Brandschutzanforderungen F 30B gefertigt.

(Albert Steiert  -  845 Views)

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